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Die Deutsche Bundesbank hat sich mit der Digital Currency Initiative (DCI) des MIT zusammengetan, um digitale Zentralbankwährungen (CBDC) zu erforschen. Bei der Vorstellung des Projekts erörterte Joachim Nagel, Präsident des Projekts, die bevorstehenden Hürden für einen digitalen Euro.
Am MIT erklärte Nagel den Studenten, dass das Gemeinschaftsprojekt darauf abzielt, Sicherheits- und Vertraulichkeitsfunktionen für digitale Zentralbankwährungen (CBDCs) zu entwickeln. Es besteht jedoch Anlass zur Sorge, da viele private digitale Zahlungssysteme auf externe Anbieter angewiesen sind, die die Transaktionsdaten der Benutzer für ihre eigenen kommerziellen Zwecke sammeln können.
„Ein digitaler Euro würde das höchstmögliche Maß an Privatsphäre bieten. Das Eurosystem hätte keinen Zugriff auf die persönlichen Daten der Nutzer des digitalen Euro. Verbraucher würden mehr Kontrolle über ihre persönlichen Daten erlangen.“
Nagel wies darauf hin, dass das bestehende Zahlungssystem auf Probleme stoße. Beispielsweise funktionieren deutsche Bankkarten in anderen Ländern der Eurozone möglicherweise nicht ordnungsgemäß, obwohl sie an ein internationales Zahlungssystem angeschlossen sind.
Mit der zunehmenden Digitalisierung prüft das Eurosystem die Schaffung eines „digitalen Gegenstücks zu unserem traditionellen Bargeldprodukt“, sagte Nagel. Er sprach insbesondere über den digitalen Euro, obwohl sich andere Vorschläge wie der im Juli eingeführte FedNow-Dienst der US-Notenbank als Alternativen herausgestellt haben.
Kritiker waren gegenüber FedNow hart, aber die digitalen Währungen der Zentralbanken (CBDCs) wurden noch stärker kritisiert. Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre und möglicher Auswirkungen auf den Bankensektor sind häufige Argumente gegen CBDCs. In letzter Zeit sind Vertreter der Europäischen Zentralbank (EZB) dieser Kritik gegenüber defensiv vorgegangen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde bezeichnete den digitalen Euro im September als Thema von Verschwörungstheorien, während andere EZB-Beamte die Bankenbranche dafür kritisierten, dass sie sich nicht ausreichend Gedanken über CBDCs gemacht habe.
Nagel räumte gegenüber MIT-Studenten ein, dass der digitale Euro als „risikofreier Vermögenswert“ möglicherweise die wirtschaftliche Instabilität in turbulenten Zeiten durch die Schwächung der Banken verschärfen könnte. Um dieses Risiko zu mindern, werde man dem digitalen Euro Grenzen setzen, erklärte Nagel. Er erwähnte außerdem, dass die breite Öffentlichkeit derzeit nur begrenztes Verständnis für die digitale Euro-Initiative habe, die sich derzeit in einem frühen Entwicklungsstadium befinde.
Das DCI hat mit der Federal Reserve Bank of Boston in den USA sowie den Zentralbanken Kanadas und des Vereinigten Königreichs an ihren jeweiligen Projekten zur Erforschung der Möglichkeit einer digitalen Währung zusammengearbeitet, die als Project Hamilton bezeichnet werden.
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2024-04-17 21:48